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Die letzten 100 Tage

Vor wenigen Tagen brachen die letzten 100 Tage unserer Reise an. Für mich (Chriss) der richtige Zeitpunkt einen Moment zurückzuschauen und ein kleines Resume zu ziehen, aber auch nach vorne zu schauen und versuchen die letzten Tage so zu steuern dass wir nicht mit irgendwelchen grossen Enttäuschungen zurück kommen.


Wo soll ich beginnen.

Wir haben unsere Reise steil und intensiv begonnen. Alles war Abendteuer, neues Entdecken, wir hatten viel Energie und wollten alles Mögliche erleben. Nach dem ersten Monat kam aber auch ein erwachen aus dieser ersten Weltreise-Romantik. Wir haben uns angefangen nach einem gewissen Alltag zu sehnen. Immer wieder haben wir uns diesen auch zurechtgelegt. Aber je nach Ort wo wir wieder waren sah dieser auch ein wenig anders aus. Einen Monat am gleichen Ort zu bleiben in Kambodscha gab uns da eine Ruhe die ich da brauchte. In Thailand waren wir dann viel weniger schnell unterwegs gewesen. Singapur war wie ein wenig Ferien und in Australien musste ich mich zuerst an dieses Camper leben gewöhnen. Aber nach fast 3 Monaten in einem Motorhome, hat man sich mit allem recht eingegrooved. Man hat sich mit dem wenigen Platz abgefunden und sich seine highlights zurechtgelegt. Seine Koffer für 3 Monate nicht packen zu müssen war schön. Um so mehr war es schwierig danach wieder aus dem Koffer zu leben. Unser Start in Costa Rica war durchzogen und noch vom kalten, regnerischen vom Stau geplagten LA geprägt. Nach aber 5 Wochen hier kann ich gut sagen, dass mir das Land sehr gefällt. Die Natur hier ist einfach unglaublich und wir haben hier einen gewissen Alltag gefunden. Trotz aller wunderschönen Natur und vielen unglaublichen Erlebnissen, kann dieser Alltag aber auch oft eintönig oder langweilig sein...

Als wir gestartet sind, habe ich mich gefragt was ich wohl auf dieser Reise alles erleben werde dass mich prägen oder verändern wird. Ich hoffte, dass mich diese Reise nicht gleich zurück bringt wie ich gegangen bin. Ich hoffte, dass möglichst viel positives draus entstehen wird. Nun bin ich da und schaue zurück und habe ein wenig Angst, dass alles beim alten sein wird. Dass ich mich kein bisschen Verändert habe. Ich habe Angst dass diese Reise spurlos an mir Vorbei gegangen ist.

Wenn ich unsere Kinder anschaue, merke ich wie sie sich krass verändert haben. Ich sehe wie reif sie geworden sind, welche unglaublich charakterlichen Veränderungen sie auf dieser Reise gemacht haben. Sie haben gelernt auf fremde Menschen zugehen, mit Ihnen zu kommunizieren. Sie haben gelernt aus den unmöglichsten Situationen das beste daraus zu machen, sich selber zu beschäftigen und (meistens) liebevoll miteinander umzugehen. Sich zu Überwinden und Kompromisse zu finden wenn das nötig war, ist fast



eine tägliche Übung. Wenn ich all diese positiven Dinge anschaue, kann es fast nicht sein, dass diese Reise bei mir keine Spuren hinterlassen hat.

Die letzten 100 Tage möchte ich mich noch ein bisschen intensiver damit auseinander setzen , welche Dinge mich nachhaltig prägen sollen und welche ich gerne noch auf diesem Rest der Reise lassen möchte.


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